Das Leben Franz Schuberts


Franz Schubert wurde am 31. Januar 1797 in Wien geboren und starb 31jährig am 19. November 1828. Er hinterließ ein Oeuvre von etwa tausend Kompositionen – ein Lebenswerk, das angesichts der Kürze seines Lebens noch gewaltiger erscheint. 
Dieses Leben war nicht nur kurz, sondern im Vergleich mit anderen bedeutenden Komponisten auch arm an „großen“ Ereignissen. Schubert spielte im öffentlichen Leben nie eine besondere Rolle, er unternahm nur wenige und kleine Reisen und führte im Grunde genommen ein unauffälliges Leben. 

In der Familie Schubert wurde regelmäßig musiziert, und bald konnte der Vater ein Streichquartett zusammenstellen, in dem die älteren Söhne Ignaz und Ferdinand die Geige spielten, er selbst das Violoncello übernahm und Franz die Bratsche spielte. 
Franz Schubert muss sich als ungemein begabter Schüler erwiesen haben; vermutlich hat er sich bereits im Alter von acht oder neun Jahren mit den ersten Kompositionen versucht. Erhalten geblieben ist aus dieser Zeit lediglich ein „Gesang in c“ für Bassstimme und Klavier.

Franz Schubert
Franz Schubert im Mai 1825, Aquarell von Wilhelm August Rieder, unten signiert von Rieder und Schubert

Nach seinem Ausscheiden aus dem Konvikt im Herbst 1813 kehrte Schubert in das elterliche Haus am Himmelpfortgrund zurück. Um einen Brotberuf zu erlernen, begann Schubert mit der zehnmonatigen Ausbildung zum „Schulgehilfen“, also zu einem untergeordneten Volkschullehrer. Anschließend trat er den verhassten Dienst in der Schule seines Vaters an. Zwei Jahre sollte dieser Dienst währen, und diese beiden Jahre wurden zugleich die kompositorisch fruchtbarsten seines Lebens. In seinem streng geregelten Tagesablauf war ein fester Zeitraum ausschließlich der Komposition vorbehalten. Durch Joseph von Spaun, seinen Freund aus dem Konvikt, lernte Schubert den jungen Dichter Johann Mayrhofer kennen, von dessen Gedichten er eine ganze Reihe vertonte; er verdankte Spaun auch die Bekanntschaft mit Franz von Schober. Mayrhofer und Schober gehörten bald dem engsten Freundeskreis Schuberts an. 

Im April 1816 erlebte Schubert eine herbe berufliche Enttäuschung. Er hatte sich um einen Musiklehrerposten in Laibach beworben, und seine Bewerbung wurde trotz Salieris Empfehlung abgewiesen. Nach diesem Scheitern quittierte er den Dienst in der Schule und zog zusammen mit Joseph von Spaun in die Innere Stadt, ins Haus des Professors Heinrich Joseph Watteroth.

Bis 1817 hatte er schon mehr als fünfhundert Werke komponiert – eine Fülle von Liedern, eine Reihe von Streichquartetten und fünf Sinfonien -, und doch waren seine Kompositionen nur einem relativ kleinen Kreis von Freunden und Musikliebhabern bekannt. In dieser Hinsicht bahnte sich mit der Übersiedlung zur Familie Schober eine Wende an: Schubert lernte im Hause Schober den namhaften Hofopernsänger Johann Michael Vogl (1768-1840) kennen, der sich in den folgenden Jahren als Interpret für ihn einsetzte und dem Liedkomponisten den Weg in die Öffentlichkeit ebnete.

In privaten Musikerkreisen genoss Schubert bereits ein hohes Ansehen, und so wurde er der Familie Esterházy als Musiklehrer vorgeschlagen. Von Juli bis Oktober 1818 war er als Lehrer auf den Esterházyschen Landsitz Zseliz in Ungarn eingeladen, wo er die beiden Töchter unterrichtete – Caroline Esterházy widmete er später seine 1828 vollendete vierhändige Klavierfantasie f-Moll. 

Schuberts letzte Lebensjahre waren äußerlich durch seine Krankheit und einen häufigen Wohnungswechsel geprägt. Trotz aller Schwierigkeiten entfaltete er eine erstaunliche Schaffenskraft. Er unternahm erste Versuche, die Krankheit behandeln zu lassen, und verbrachte längere Zeit im Krankenhaus. Dort entstand der Liederzyklus „Die schöne Müllerin“.
Im Jahr 1824 erfolgte wieder eine Einladung der Familie Esterházy nach Zseliz, und der vermeintlich genesene Schubert verbrachte dort die Sommermonate. Nach Wien zurückgekehrt, wohnte er bis Februar 1825 im Haus seines Vaters. Von dort verlegte er seine Wohnstätte in die Nachbarschaft seines Freundes Moritz von Schwind. Hier wohnte er bis Oktober 1826. 

Ständig auf der Suche nach einer festen Anstellung musste er in diesem Jahr erneut eine berufliche Niederlage einstecken: Seine Bewerbung um die frei gewordene Stelle des Wiener Vize-Hofkapellmeisters wurde abgelehnt. Auch seine Bemühungen, in Deutschland Verleger für seine Werke zu finden, hatten zu seinen Lebzeiten wenig Erfolg.

Im September 1828 zog Schubert nach mehreren Umzügen zu verschiedenen Gönnern und Freunden zu seinem Bruder Ferdinand in die Wiener Vorstadt Neu-Wieden. Um seine Gesundheit stand es nicht gut. Vom 11. November an war Schubert bettlägerig; am 19. November starb er. Am 21. November wurde er auf dem Währinger Friedhof in der Nähe von Beethovens Grab beerdigt. Schuberts sterbliche Überreste wurden letztlich auf den Wiener Zentralfriedhof überführt und dort in einem Ehrengrab beigesetzt.