Messe für zwei Chöre und zwei Orgeln von Charles-Marie Widor

Am 13. September 2015, 11:15 Uhr führte der Kirchenchor St. Josef und der Schubertbund Siegburg für die Lebenden und Verstorbenen des Schubertbundes in der Kirche St. Josef in Bonn-Beuel die Messe für zwei Chöre und zwei Orgeln von Charles-Marie Widor auf.

Charles-Marie Widor wurde 1844 in Lyon geboren. Seine intensive Beziehung zur Musik und speziell zur Orgel wurde durch den Großvater, einen Orgelbauer aus dem Elsass und durch den Vater, Titularorganist an Saint-Francois-de-Sales sowie Komponist und Orgellehrer, früh geprägt. Auf die Frage nach seinen musikalischen Wurzeln antwortete Widor: „Ich erblickte gewissermaßen in einer Orgelpfeife das Licht der Welt.“

Charles-Marie Widor


Ziel der 1878 komponierten Messe fis-Moll op. 36 für zwei Chöre und zwei Orgeln war die Hervorhebung der Herrlichkeit der Liturgie, ohne diese jedoch unnötig in die Länge zu ziehen, und Kürze wird hier durch minimale Wiederholung der Worte erreicht. Der erste Chor in Widors Komposition besteht nur aus Männerstimmen (in Baritonlage) und ist im Kyrie und Gloria weitgehend einstimmig, ab dem Sanctus dann überwiegend zweistimmig geführt. Der zweite Chor ist vierstimmig (SATB). Bereits im Kyrie macht Widor effektvoll Gebrauch von den zahlreichen Kombinationsmöglichkeiten, die die reiche Besetzung im Zusammenhang mit den akustischen Gegebenheiten in einem großen Kathedralraum ermöglicht: Die große Orgel ist zuständig für Ein- respektive Überleitungen, die Chororgel wird vor allem zur Begleitung der Chöre eingesetzt. Die beiden Chöre treten je einzeln oder auch gemeinsam in Erscheinung.

Ebenfalls zur Aufführung gelangten am 13. September der „Psaume 84“ sowie das „Tantum ergo“ von C.M. Widor.

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